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KEINE BAUMFÄLLUNG AN DER L130

Jetzt wird’s unverschämt

2070 auf der Helvesieker Landstraße ?
Rainer Sturm/pixelio.de
2070 auf der Helvesieker Landstraße ????

Wir hatten bereits prognostiziert, dass auf die Anlieger der Berliner Straße im Zusammenhang mit dem Ausbau des Knotenpunktes L 130/Fuhrenkamp und den damit angekündigten „passiven Lärmschutzmaßnahmen“ Überraschungen warten (Rundschau v. 26.07.20, Leserbrief „Naturfrevel verhindern“). Im Scheeßeler Rathaus scheint Hektik auszubrechen, da die Überraschungen schneller eingetreten sind als erwartet. Betroffene Anlieger wurden im Auftrage der Gemeinde von einem Ingenieurbüro unter Fristsetzung bis zum 11.09. aufgefordert, mitzuteilen, ob Interesse an einer Schallschutzmaßnahme besteht. Als geeignete Maßnahme werden u.a. „Schallschutzlüfter“ erwähnt, sofern wegen des Verkehrslärms die Fenster nicht geöffnet werden können. Der Gipfel der Impertinenz: die Grundstückseigentümer können auch einen Verzicht auf die Erstattung der Kosten für die Lärmschutzmaßnahmen erklären.

Zum besseren Verständnis sei nochmals auf die verkehrstechnische Untersuchung hingewiesen, wonach in Spitzenzeiten morgens und nachmittags aus Richtung Sittensen 9 bzw. 11 Fahrzeuge in den Fuhrenkamp abbiegen. In der Prognose für 2030 werden täglich 190 Linksabbieger, stündlich somit ca. 8 Fahrzeuge erwartet. Für dieses lächerliche Verkehrsaufkommen eine ca. 110 Meter lange Abbiegespur zu bauen, zahlreiche vitale Eichen zu fällen und Steuergelder von weit über 100.000,00 € zu verschwenden kann nur als Irrsinn bezeichnet werden.

Dass für die Arbeit des Ingenieurbüros keinerlei Rechtsgrundlage besteht, scheint die Gemeinde nicht zu interessieren. Ein Bebauungsplan, der die Baumaßnahme in dieser Form überhaupt zulässt, existiert nicht. Für die Gemeinde reicht ein Lärmgutachten aus, das widersprüchlich und ganz offensichtlich fehlerhaft ist. Auf weitere Überraschungen dürfen nicht nur die Anlieger gespannt sein.

Wolfgang Schumacher